Der Österreichische PEN-Club hat eine neue Präsidentin

Die Historikerin und Autorin Marion Wisinger übernimmt ihr Amt mit Engagement und beruft sich auf die historische Verantwortung des PEN

Wien (OTS) – „Der PEN als traditionsreichster Schriftstellerverband Österreichs versteht seine 100-jährige Geschichte als Auftrag, sich den wesentlichen Zeitthemen zu stellen“, so die neue Präsidentin, Marion Wisinger, die den langjährigen Präsidenten Helmuth A. Niederle ablöst. Die künftigen Aufgabengebiete sieht sie in der Literaturförderung und der internationalen Menschenrechtsarbeit, aber auch in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Verbänden in Österreich. „Den PEN wieder zur starken Stimme im Literaturbetrieb zu machen, sich für Demokratie und Meinungsfreiheit einzusetzen“, und den in anderen Ländern zunehmend verfolgten Autorinnen und Autoren zur Seite zu stehen, sind die Arbeitsschwerpunkte der neuen Präsidentschaft und des Vorstands. Viele der weltweit über 140 PEN-Zentren des PEN International sehen sich gezwungen, in ihren Ländern in undemokratischen Verhältnissen oder illiberalen Demokratien zu agieren. Ihre Mitglieder arbeiten unter schwierigen Verhältnissen, viele verstummen zusehends. „Es geht um das freie Wort, das es zu bewahren gilt, aber auch um die Entschlossenheit, sich in Österreich jeglicher Demontage der Grund- und Menschenrechte entgegenzustellen“, formuliert Marion Wisinger als eine historische und zukünftige Aufgabe des Österreichischen PEN-Clubs.
Credits: Günter Pichlkostner

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS

ARCHIVGESPRÄCH – Literaturmuseum

Archivgespräch
Engagement, Exil, Vertreibung

Moderation: Katharina Manojlovic
Gespräch: Jessica Beer, Omar Khir Alanam, Helmuth A. Niederle, Manfred Nowak

Wann ist Literatur politisch? Welche Rolle kommt Schreibenden angesichts von Krieg, Flucht und Vertreibung zu? Welche Möglichkeiten (und Grenzen) des Engagements gibt es? Diesen und anderen Fragen widmet sich ein Podiumsgespräch mit Jessica Beer (Programmleiterin Literatur, Residenz Verlag), dem Autor Omar Khir Alanam, dem Präsidenten des Österreichischen P.E.N.-Clubs Helmuth A. Niederle sowie dem Menschenrechtsexperten Manfred Nowak.
Anschließend wird die Schau „Writers at Risk“ im Foyer des Literaturmuseums sowie eine Online-Ausstellung zum einhundertjährigen Bestehen des Österreichischen P.E.N.-Clubs eröffnet.

Literaturmuseum
11. Oktober 2023
19.00 – 21.00 Uhr
Freier Eintritt
Grillparzerhaus
Johannesgasse 6
1010 Wien
https://www.onb.ac.at/kalender/engagement-exil-vertreibung

Ankündigung der Foyer-Ausstellung im Literaturmuseum sowie der kommenden Online-Ausstellung ab dem 12.Oktober 2023

Engagement, Exil, Vertreibung. Der Österreichische P.E.N.-Club 1923–2023

Engagement, Exil und Vertreibung zählen zu den wiederkehrenden Themen in der bewegtenGeschichte des Österreichischen P.E.N.-Clubs. Anlässlich seines einhundertjährigen Bestehens wirft eine Online-Ausstellung ab 12. Oktober in zehn Fragen sowie in Form von zahlreichen Fotografien und zum Teil erstmals veröffentlichten Archivobjekten Schlaglichter auf die politischen Wechselfälle der Autor*innenvereinigung und ihrer Mitglieder.

Writers at Risk
Das Jahr 2022 zählte laut Case List des PEN International zu den gefährlichsten Jahren für Autor*innen weltweit: Autokratische Regimes zensieren, foltern und ermorden unliebsame Gegner*innen; nicht selten handelt es sich um Schriftsteller*innen, Journalist*innen oder Blogger*innen, die häufig bis ins Exil verfolgt werden. Eine Ausstellung im Foyer des Literaturmuseums widmet sich von 12. Oktober 2023 bis 31. März 2024 in Audio- und Videoaufnahmen sowie anhand von fünf Porträts der Situation gefährdeter Schriftsteller*innen.