NACHRUF

Foto: Christa Zauner

Friedrich Ch. Zauner (*1936 – †2022)

Mit tiefer Trauer und großer Betroffenheit gibt der Österreichische PEN-Club das Ableben des wichtigen Schriftstellers Friedrich Ch. Zauner bekannt. Er war nicht nur ein langjähriger und verdienstvoller Präsident des Oberösterreichischen PEN, sondern verfügte auch über eine eindrucksvolle literarische Stimme, die sich unter anderem in seinem  vierbändigen Romanzyklus „Das Ende der Ewigkeit“ zeigt.
Zu Recht wird es zu den Meisterwerken der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gerechnet. Beinahe zehn Jahre arbeitete er ohne Unterbrechung daran. Auf 1.000 Seiten beschreibt er den Alltag eines fiktiven Dorfes im Innviertel. Fesselnd wusste er über verschiedene Facetten des Alltags wie Wirtshauskultur, Religion, Politik, bäuerliches Dasein, Sexualität, usw. zu berichten.

Im Jahr 2004 – im Alter von fast siebzig Jahren – entschied sich der Autor Friedrich Ch. Zauner gemeinsam mit seiner Frau Roswitha Zauner, in seinem Heimatort ein eigenes Theaterfestival zu begründen: die Rainbacher Evangelienspiele, ein Gesamtkunstwerk aus Schauspiel, Musik und Tanz. Grundlage für dieses Unterfangen waren 17 Theaterstücke, die Zauner im Lauf der Jahre verfasst hatte. Ihn hatten die Bibelstoffe, die er schon als Kind kennengelernt hatte, so nachhaltig beeindruckt, dass er einige „Stoffe“ in eine dramatische Form brachte.
„Ich las die Bibel unbekümmert wie ein grandioses, geheimnisvolles, historisches Gemälde, eine unerschöpfliche Sammlung von Geschichten voller Weisheit und Poesie, voller Zartheit und Grausamkeit“, so Friedrich Ch. Zauner.

Nebst dem Maßstäbe setzenden eigenen literarischen Schaffen war Friedrich Ch. Zauner ein engagierter Entdecker und Förderer zahlreicher literarischer Talente sowie durch Jahre hindurch ein wacher Begleiter und Mitdenker im Österreichischen PEN.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.