DAS GRAUENHAFTE BEDENKEN!

Peter Paul Wiplinger
Gedanken zum Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner 2023

Wie kann man ein solches Gedenken gestalten, wie kann man das machen: der Millionen Toten, der Ermordeten, jedes menschlichen, nein: jedes un-menschlichen Einzelschicksals gedenken, ohne daß dieses Wie-auch-immer-Gedenken ins Plattitüdenhafte abgleitet oder abstürzt? Wie und vor allem warum sollte es ein solches Gedenken geben, wie lange noch, von wem für wen auch immer; und welchen Sinn sollte ein solches Holocaust-Gedenken haben? Und schließlich: Ist ein solches Gedenken, ein Bedenken des Grauenhaften und des Zusammenbruchs jeder menschlichen Zivilisation, verbunden mit unermeßlichem Leid und der Aufgabe letzter menschlicher Würde und Humanität überhaupt möglich? Es steht die Frage vor uns: Kann man ein Denken, ein Bedenken, ein Gedenken in diesem Zusammenhang überhaupt leisten, eines, das den Tätern wie den Opfern, das der Maßstablosigkeit solcher Ereignisse wenn schon nicht gerecht werden so doch zumindest ansatzweise entsprechen kann? Fragen über Fragen, die einen beim Bedenken sogleich in einen Gedankenwirbel hineinziehen, der uns mitreißt; und an dessen Ende möglicherweise die Resignation steht.

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Mahvash Sābet erneut zu 10 Jahren Haft verurteilt

 

 

 

 

Bestürzende Nachrichten aus dem Iran. Die Hinrichtungswelle hat begonnen, den Verhaftungen folgen Gerichtsurteile. Besonders betroffen ist einmal mehr die größte nicht-muslimische Religionsgemeinschaft der Bahá´i. Seit einigen Monaten haben willkürliche Verhaftungen, Hausdurchsuchungen, Enteignungen und staatliche Hasspropaganda zugenommen. Die bereits Ende Juli verhaftete Mahvash Sābet, „Writer of Courage“ und Honorary Member des Österreichischen PEN, wurde am 7.12.2022 nach einstündiger Verhandlung zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt – wenige Jahre nachdem sie aus zehnjähriger Haft im Evin-Gefängnis entlassen wurde. In dieser Zeit schrieb sie Gedichte, die ihre Stimme bis heute unüberhörbar machen.

Das Writers-in-Prison-Komitee protestiert aufs Schärfste gegen die unrechtmäßige Verurteilung von Mahvash Sābet, die brutale Niederschlagung der iranischen Widerstandsbewegung durch das Regime, und schließt sich den Protesten und Aufrufen der internationalen Gemeinschaft an. Ein weiterer Band mit Gedichten von Mahvash Sābet erscheint 2023.

Mahvash Sābet: Keine Grenzen. Gedichte aus dem Gefängnis. edition pen Band 54, Löcker Verlag, Wien 2016

OTS 12.12.2022

Info: Bahá´i und der Österreichische PEN

Kunstaktion für Julian Assange am Internationalen Tag der Menschenrechte

Am 10.Dezember 2022 stehen das #Candles4Assange Mahnwachen-Team Wien, normale.at, der Österreichische Journalist*innen Club, die Österreichische Liga für Menschenrechte, das Writers-in-Prison-Komitee des Österreichischen PEN-Club, SambAttac, Reporter ohne Grenzen und das Wiener Forum für Menschenrechte für die Freilassung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange ein.
13:00 Uhr „Anything To Say?“ Kunst-Aktion hinter der Wiener Staatsoper #BringYourChair für Assange
14:30 Uhr ITHAKA Filmvorführung, danach Q&A mit Dr. Deepa Govindarajan Driver (London, via Zoom) im BURG KINO Wien
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13:00-14:00 Uhr Kunst-Aktion #BringYourChair für Assange
in Wien Ecke Kärntnerstraße/Philharmonikerstraße (Rückseite der Wiener Oper) Der Künstler Davide Dormino hat die lebensgroße Bronzeskulptur „Anything To Say?“ als ein Denkmal des Mutes geschaffen. Sie zeigt Julian Assange, Edward Snowden und Chelsea Manning – jeder steht auf einem Stuhl. Der vierte Stuhl ist leer, denn dieser ist unser Stuhl.
Bitte bringen Sie bitte zu dieser Kunst-Aktion einen (Holz-)Stuhl mit, auf den Sie sich stellen können. Wir freuen uns auf die musikalische Unterstützung von #SambAttac.
14:30 Uhr #FreeAssange Film «Ithaka», deutsch untertitelt, anschließendes Filmgespräch mit Dr. Deepa Govindarajan Driver (London, via zoom) im BURG KINO Wien, 1010, Opernring 19
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Der Film «Ithaka» dokumentiert das Ringen von Assanges Familie, John Shipton – seinem Vater, gemeinsam mit Julians Ehefrau Stella Assange, um die Freiheit des WikiLeaks-Gründers. Historische Archivaufnahmen mit sehr persönlichem Material zeigen den Einsatz der Familienangehörigen in Großbritannien, Europa und den USA – sie treffen weltweit Unterstützer*innen und setzen sich bei der Politik für die Freilassung von Julian Assange ein.