korrektur verlag – pen austria

Im PEN-Club Austria und im korrektur verlag erhältlich:

Das Wahre ist zeitlos
Ein Lesebuch mit Texten von Heinrich Glücksmann
Gerhard Friedrich und Helmuth A. Niederle (Hg.)

Der Schauspieler war immer die Seele des Burgtheaters.
Aber nicht als Einzelwesen, als Individuum, sondern in der Gesamtheit, im Zusammenschluss der Persönlichkeiten zum Dienste des Ganzen.

 

 

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Wie sehr sie uns fehlen
PEN-Autor*innen in der NS-Zeit

Robert Streibel (Hg.)

 „Ein Schwiegersohn aus Österreich, das färbt die Haare rascher bleich!“
Leopold Jacobson

Bereits der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland machte mit der Bücherverbrennung im Oktober 1933 deutlich, wie die Kulturpolitik in den nächsten Jahren aussehen würde und dass sie von Ausgrenzung und Gleichschaltung geprägt sein würde.
Nach dem sogenannten „Anschluss“ blieb für viele Kulturschaffende meist nur die Flucht ins Ausland. Nach einer Recherche müssen mehr als 90 Autorinnen und Autoren des Pen-Clubs als Opfer der Shoa bezeichnet werden, wobei zehn von ihnen die Flucht nicht geglückt ist und sie deportiert und ermordet wurden.
Die Liste jener, die ins Exil fliehen konnten, liest sich wie ein Who is Who der Österreichischen Literatur. Neben prominenten Namen wie Hermann Broch, Robert Musil, Franz Werfel, Theodor Csokor und Egon Friedell.
In diesem Buch erfolgt eine Zusammenstellung der Autorinnen und Autoren mit Textproben, einer Biographie und Pressemeldungen, um so ein umfassendes Bild zu vermitteln. Damit sie nicht vergessen werden.
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Mark Siegelberg, Hans Schubert und das Theater des Exils
Softcover
ISBN: 978-3-950547-01-6
19,80 € inkl. MwSt.

Das Gericht, die Nacht des Alarms und Urlaub vom Jenseits
Ein Gerichtsverfahren, ein unterirdischer Luftschutzbunker und ein Wiener Café – auf den ersten Blick scheinen die drei wenig oder gar nichts gemeinsam zu haben, dienen aber alle als dramatische Schauplätze für drei fantasievolle Theaterstücke dieser Publikation. Während „Das Gericht“ und „Die Nacht des Alarms“ den Zweiten Weltkrieg kommentieren, ist der tragisch-komische „Urlaub von Jenseits“, ein gemeinsames Werk von Spiegelberg und Schubert, mit einer komödiantischen Note versehen, die dem ansonsten ernsten Stück unzweifelhaft eine Portion Leichtigkeit verleiht.
„Das Gericht“ spielt Ende 1943 in einem geräumigen Raum des deutschen Hauptquartiers an der Ostfront. Während Hitler Strategien entwickelt, wird seine Aufmerksamkeit auf den immer unruhiger werdenden Balkan gelenkt, doch bevor er seine Pläne in die Tat umsetzen kann, wird die Szene durch einen unerwarteten Traum unterbrochen, der sich alsbald in eine Albtraum verwandelt.
„Die Nacht des Alarms“ dreht sich um eine Gruppe Zivilisten, die in einem unterirdischen Bunker unter einem Haus in einer kleinen Industriestadt in Westdeutschland Schutz suchen. Luftangriffssirenen durchdringen regelmäßig die Mitternachtsdunkelheit, während englische Piloten aufeinanderfolgende Bombenangriffe durchführen. Was zunächst wie eine oberflächliche Übung erscheint, nimmt bald eine alptraumhafte Wendung. Mit der Intensivierung der Bombenangriffe breitet sich in dem engen, unterirdischen Raum eine existenzielle Panik aus, und die Angst veranlasst die Menschen dazu, Gedanken eine Stimme zu geben, die sie unter „normalen“ Umständen nicht auszusprechen wagen.
Das dritte Stück, „Urlaub von Jenseits“, verlagert sich dann in ein kleines Kaffeehaus im Wien der Nachkriegszeit. Ein Mann, der aufgrund von Krieg und Gefangenschaft sieben Jahre lang nicht zu Hause war, stirbt nach seiner Freilassung. Im Himmel protestiert er gegen seinen vorzeitigen Tod und argumentiert, dass seine Abwesenheit von der Erde nur dazu führen würde, dass seine Familie weiterhin übermäßig leiden würde, doch als er nach Hause zurückkehren darf, stellt er fest, dass das Leben für seine Familie weitergegangen ist – und nicht in Wegen, die er erwartet hatte.Vorwort : Seywald, Wilfried
Herausgeber: Brian Haman, BA MA PhD
Dr. Brian Haman ist Wissenschaftler im Bereich der europäischen Romantik. Sein Forschungsinteresse gilt den interkulturellen Begegnungen zwischen Europa und Asien, insbesondere durch Literatur und Kunst. Er hat an der University of Warwick (UK) promoviert und ist derzeit Forscher und Dozent an der Universität Wien.
Herausgeber: Niederle, Helmuth A.
Geb. 1949 in Wien, lebt ebenda und in dem im Weinviertel gelegenen Dorf Streifing. Er ist Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen (Prosa, Lyrik und Übersetzungen). Seit 2011 ist er Präsident des Österreichischen PEN-Club. In dieser Funktion hat er sich unermüdlich für verfolgte Autor:innen eingesetzt und so mancher/m heimischer Kolleg:in geholfen.

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Gestern träumte ich von Bäumen
mulieris mundi IV
19,80 € inkl. MwSt.
ISBN 978-3-9505470-0-9
 
Literatur, die sich für Menschenrechte einsetzt, Sprache die Gewalt und Unrecht verbalisiert, Texte von Frauen, die über ihre Welt schreiben, das alles bündelt die Reihe „mulieris mundi“ in diesem nun vorliegenden vierten Band. Gesammelt und übersetzt wurden Gedichte und Prosatexte von Autorinnen, die sich mit dem Schutz der Natur und unseren Lebensgrundlagen auseinandersetzen.

Helmuth A. Niederle
geb. 1949 in Wien, lebt ebenda und in dem im Weinviertel gelegenen Dorf Streifing. Er ist Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen (Prosa, Lyrik und Übersetzungen). Seit 2011 ist er Präsident des Österreichischen PEN-Club. In dieser Funktion hat er sich unermüdlich für verfolgte Autor:innen eingesetzt und so mancher/m heimischer Kolleg:in geholfen.

Marion Wisinger
Historikerin und Autorin, geb. 1965 in Wien, Beauftragte des Writers at Risk-Komitees, Vizepräsidentin des Österr. PEN-Club

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poesie.kontor iv
Herausgeber: Niederle, Helmuth A.
14,80 € inkl. MwSt.
Softcover
ISBN: 978-3-9505341-9-1

Das poesie.kontor iv versteht sich als Einladung zu literarischen Streifzügen. Der Lesende möchte verführt werden, um Gedanken und Gefühlen zu gestatten, was früher Flanieren genannt wurde. Nun ist der Aussichtspunkt eingenommen, von dem aus Unterschiede wahrgenommen werden können. Sie werden jedoch nicht zu einem Teil eines eingebildeten oder vorgestellten Gegenübers, sondern zum Ausdruck der Vielfalt, die der Menschheit eigen ist.

Die Gedichte aus verschiedenen Zeiten und Kulturen nebeneinander gesetzt, lassen unterschiedliche Lebenswirklichkeiten erkennen, bringen aber auch die Saiten der eigenen Seele zum Schwingen, öffnen also Wege zur Selbsterkenntnis, die in einem Verständnis für ein Gegenüber münden (können).

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20 Jahre Schwarze Frauen Community
Band 227
12,90 € inkl. MwSt.
Softcover
Text, Fotografien
ISBN: 978-3-9505341-7-7

Vision und Arbeit der „Schwarze Frauen Community“ der letzten 20 Jahre werden umfassend beschrieben und dargestellt.
Heimat bedeutet Zugehörigkeit – Der Verein bietet ein Stück Heimat und Identität und wirkt dem Gefühl entgegen, sich nirgendwo zugehörig zu fühlen.
Identität bilden – Der Verein bietet durch positive Rollenvorbilder Unterstützung bei der Identitätsfindung der 2. und 3. Generation.
Freiheit von Diskriminierung – In der Arbeit des Vereins werden stereotype Bilder in den Köpfen der Frauen, Männer, Mädchen und Buben erkannt und verändert.
Heilung – besonders für Frauen und Mädchen.
Die Geschichten der Schwarzen Frauen sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichten von Migrantinnen und der österreichischen Frauenbewegung.

 

poesie.kontor iii
Herausgegeben von Helmuth A. Niederle und Marion Wisinger
lenguas de tierra, Band 12.
korrektur verlag, pen austria, 2023.

Das poesie.kontor
ii hat sich im Kriegsjahr 2022 Gedichten zugewandt, die vom Sterben an der Front und den Schauplätzen der Unmenschlichkeit erzählen, dem Schrecken der Hinterbliebenen Ausdruck verleihen, und sich der Hoffnung auf Frieden verschrieben haben. Was kann dem folgen? Welche Poesie vermag uns zu trösten, öffnet die geballte Faust, richtet die gefallenen Körper auf?

Das poesie.kontor iii ist das Bemühen, dem Zeitgeschehen das Menschliche abzuringen, das humanistische „omnia vincit amor“ geradezu in die dunklen Nächte im Osten zu rufen.

 

Dagmar Nora Shorny
Wild wie ein Löwenzahn.
Gedichte.
Mit einem Geleitwort von Marion Wisinger.
lenguas de tierra, Band 11.
korrektur verlag, pen austria, 2022.

Auf Wanderung
Was kann in Zeiten wie diesen geschrieben werden, wenn sich der Krieg in unser Denken eingräbt, und der Unvernunft, mit der diese eine Erde verspielt wird, nicht beizukommen ist?
Dagmar Nora Shornys Gedichte führen ins offene Gelände, leichten Fußes streift sie durch Jahreszeiten und Witter-ungen. Da laufen Blätter vorbei, zittern die Gräser, sie betrachtet dies, sie berührt jenes, man möchte genauer hinsehen, doch sie hält inne und geht schlicht von dannen. Man schließt die Augen und lauscht. Da hört man ein Zwiegespräch, Erinnerung und Gelebtes treten zutage, Shorny wird redselig, man erfährt über das Geschehene, unversehens kehrt sie um und verwischt die Spuren, lässt es gut sein.
Unbeirrt spielt die Philosophin mit der Vergänglichkeit, nimmt Abschiede in Kauf und wendet sich voller Hoffnung der Schönheit zu.
Da sterben wir unzählige Tode, Geschöpfe, Menagerie, Getier, bieten den Widrigkeiten des Lebens die Stirn, als wäre es zum letzten Mal. Die hier vorliegenden Gedichte, tröstlicher Abgesang angesichts der Zerstörung der Natur, nehmen der Zeit die Trauer durch den Verweis auf ein größeres Ganzes.
Es sind Liebesgedichte, die Dagmar Nora Shorny in Landschaften setzt, lenguas de tierra, die sich nicht in Metaphern verlieren, sondern die Natur als das begreifen, was sie ist, Ursprung allen Lebens. Gedichte voller Zärtlichkeit für diese Welt.
Marion Wisinger

Maryja Martysievič
Sarmatia. Langgedicht. Aus dem Belarussischen von Michael Pietrucha.
Mit einem Kommentar über Maryja Martysievič und ihr Langgedicht von Andrej Chadanovič.
lenguas de tierra, Band 10.
korrektur verlag, pen austria, 2022.

„Sarmaten – am Anfang des Buches erklärt – waren halbmythische Nomaden, beschrieben von Herodot. Ihre Stämme bewohnten im 3.-4. Jahrhundert v. Chr. die nördliche Schwarzmeerküste.
Ein Dutzend Jahrhunderte später begann der Adel des Großfürstentums Litauen und der Rzeczpospolita Polen, seine Familie auf sie zurück zu führen, und trennte sich so von der Bauernschaft“. Und weiter: „Die Autorin des Langgedichts versucht, den Ausbruch dieses ,guten alten edlen Sarmatismus‘ im Belarus des 21. Jahrhunderts zu erspüren.“

Der Leser kann von den ersten Zeilen des Gedichts an erkennen, wo unsere Mythen über Multikulturalismus und Toleranz, über harmonische Beziehungen und Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, wo ein fast körperliches Gefühl von Ernsthaftigkeit und langjähriger Zeit entsteht.

Peter Paul Wiplinger
Blian und vablian. Dialektgedichte. Mit einer Nachbemerkung zu den Dialektgedichten von Helmuth A. Niederle.
lenguas de tierra, Band 9.
korrektur verlag, pen austria, 2022.

Der Mühlviertler Dichter spricht über sich, das Leben und die Welt. Dabei wird anhand dieser Gedichte klar, wie vielfältig und allumfassend die Denk- und Gefühls- und somit auch die Lebenswelt ist, die im Dialekt zum Ausdruck kommt. Und auch wie ursprünglich!
Denn das war die erste Sprache, die der Autor gehört und gesprochen hat, als er ein Kind war.
Zu dieser Sprache kehrt er nun im letzten Lebensjahrzehnt mit und in seinen Gedichten zurück und damit in seine Lebensfrühzeit und auch zu den Lebensräumen einer längst verschwundenen Welt.

Darja Bjalkewitsch
Tränen für den Wind. Lyrik. Aus dem Belarussischen von Lotte Frey.
lenguas de tierra, Band 8.
korrektur verlag, pen austria, 2022.

Vom Frühstück bis zum nächtlichen Spaziergang in die Küche begleitet uns die Lyrik der jungen Belarussin Darja Bjalkewitsch. Mal nachdenklich, mal fröhlich, glücklich, humorvoll, immer einfühlsam und berührend.

„Man sagt, Glück in der Liebe tötet in uns Poeten. Jemand von oben mag wohl meine Gedichte …“ Darja Bjalkewitsch

 

Jelena Semjonowa-Herzog
Die Tropfen des Lichtes. Lyrik. Aus dem Russischen übertragen von der Autorin.
lenguas de tierra, Band 7.
korrektur verlag, pen austria, 2022.

Lyrik für das Herz, das Gemüt. Subtile Naturbetrachtungen, die im Inneren reflektiert werden. Das ist die Lyrik von Jelena Semjonowa-Herzog.
Sie zeichnet einfühlsam Bilder, die den Leser, die Leserin zu Tagträumen verführen sowie eigene Erinnerungen und Erfahrungen ins Gedächtnis rufen.

“Das Schaffen ist das Licht, das der Autor den Menschen schenkt. Und damit dieses Licht hell ist und das Leben mit wunderbaren Farben füllt, soll das Schaffen in erster Linie aufrichtig sein.”   Jelena Semjonowa-Herzog

 

Elisabeth Schawerda
Winterquaderno 2021/22. Lyrik.
lenguas de tierra, Band 6.
korrektur verlag, pen austria, 2022.

Die Lyrikerin Elisabeth Schawerda zeugt von der Verantwortung der Dichtkunst. In ruhigem Ton denkt sie über Ereignisse nach, die erst unlängst geschehen sind – deren Folgen jedoch noch lange zu spüren sein werden. Poesie als radikale Antwort auf das Getöse der Zeit.

 

Elisabeth Schawerda
Helle Tage Dunkle Träume. Gedichte.
lenguas de tierra, Band 5.
korrektur verlag, pen Austria, 2021

Es gibt eine Sehnsucht nach Welt, die Wort wird! Ein zartes Verlangen, dem jeder raue Ton fremd ist. Das Geschaute steht anderen Sehnsüchtigen uneingeschränkt zur Verfügung, eine Reise an alle Enden des gelebten und ungelebten Lebens. Die Gedichte von Elisabeth Schawerda sind behutsame Verwandlungen ins Wort. Manches tritt nun ins Licht.

 

poesie.kontor ii.
Herausgegeben von Helmuth A. Niederle und Marion Wisinger.
lenguas de tierra, Band 4.
korrektur verlag, pen austria, 2022

Der Krieg in der Ukraine ruft literarische Reaktionen aus aller Welt hervor, unerträglich ist uns dieser anachronistische Krieg, dessen Bilder wir so entsetzt wie ratlos verfolgen. Putins Kriegshandwerk des 20. Jahrhunderts, „Ruinen, Winter, kahl sind die Felder “, wirft einmal mehr die Frage auf, was vermag wohl Poesie, ist sie doch Zeitzeugenschaft und Anklage, Gesang der Freiheit und Ausdruck der Hoffnung. In der zweiten Ausgabe des poesie.kontors werden wieder Stimmen vielfältiger Provenienz veröffentlicht, lenguas de tierra, die sich der Ohnmacht widersetzen und das Grauen benennen: „Wörter, die befreien und den Schmerz entblößen.“ Gedichte über das Sterben im Krieg, die stets gegenwärtige Trauer, verlieren leider nie ihre Aktualität. Gedichte über Menschen in den Kerkern der Diktatoren, über die Erinnerung der Geflohenen an ihr Mutterland, Gedichte über die Unterdrückten und Benachteiligten in dieser Welt, künden neben dem Leid auch stets von der immerwährenden Hoffnung auf Frieden: „von dem wir seit ew’gen Zeiten träumen“…

Artak Grigorjan
Schönheit.
Ausschweifungen eines Indiskreten.
lenguas de tierra, Band 3.
korrektur verlag, pen austria, 2021.

Im Inneren der Menschen hausen Täuscher, In-die-Irreführer, Verführer und noch etliche mehr. Um all seinen begehrten Bewohnern gerecht zu werden, trägt der Mensch diverse, der Situation entsprechende Masken. Man tut das Unwahrscheinlichste, um die geliebte Person zu beglücken. Liebesverzaubert zu sein ist Schönheit.

 

Harald Kollegger
Über Heiterkeit in widrigen Zeiten.
lenguas de tierra, Band 2.
korrektur verlag, pen austria, 2021.

Mit vollen Händen im Leeren schöpfen, sich der Konstruktivität und Skepsis überantworten, um ins Gleichgewicht zu kommen. Letztlich das Illusionäre und das als unnütz Erkannte mit Überzeugung bleiben lassen, darin liegt das ganze Geheimnis dieser Verführung zur Heiterkeit.

 

poesie.kontor i.
Herausgegeben von Helmuth A. Niederle und Marion Wisinger.
lenguas de tierra, Band 1.
korrektur verlag, pen austria, 2021

Im durch die Pandemie eingeschränkten Jahr 2020 haben zahlreiche Dichter:innen unterschiedlicher Länder nicht nach Österreich reisen und der Einladung des Österreichischen PEN Clubs folgen können.
Ziel war, sich über Schreibmethoden und Themen, Stimmungen und Reflexionsebenen auszutauschen, den Klang der Gedichte, wenn sie auf ungewohnte Resonanzen treffen, zu überprüfen und sich der soziokulturellen Varianten zu erfreuen.
Wir reisen den Autor:innen auf den Tragflächen eines gedruckten poesie.kontors entgegen. Der PEN versteht sich als Botschafter der Menschenrechte, gibt den unterschiedlichen Gedankenwelten freies Geleit.

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Heinrich Glücksmann: Brückenbauer in neue Zeiten
Beachtet. Geschätzt. Gefeiert. Vergessen 

Mit diesem Buch liegt die erste umfassende Biografie über eine der markantesten Persönlichkeiten des österreichischen Kultur- und Geisteslebens vor: Heinrich Glücksmann – ein Vierteljahrhundert Dramaturg des Deutschen Volkstheaters, in der Zeit der Monarchie und in der Ersten Republik viel beachtet als Kulturjournalist, Autor und Vortragender in unzähligen Veranstaltungen, Funktionär in zahlreichen Organisationen und dann in Vergessenheit geraten. Glücksmann verhalf Autoren wie Arthur Schnitzler, Anton Wildgans, Franz Molnar oder Karl Schönherr zu ihren wichtigen Bühnenerfolgen, war Freund großer Schauspieler wie Josef Kainz, Josef Lewinsky oder Victor Kutschera und als Humanist und Friedenskämpfer Wegbegleiter von Bertha von Suttner und Alfred Hermann Fried.

Diese reich illustrierte Biografie erzählt nicht nur vom Leben, Wirken und der Gedankenwelt des mit hohen Ehren Gewürdigten, sie beleuchtet zugleich die Entwicklungen in Österreichs Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von den 1880er-Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg und gibt Einblicke in die Hintergründe von Theaterereignissen der damaligen Zeit. Sein seltsamer Kontakt mit Wiens umstrittenem Bürgermeister Lueger, seine Rolle bei Theaterskandalen, etwa rund um Katharina Schratt oder Schnitzlers „Reigen“, seine Impulse für Theater und Gesellschaft: Glücksmann war eine vielfältige, spannende und wichtige Persönlichkeit in Wiens Kulturleben.

Friedrich, Gerhard
Studium: Universität Wien – Publizistik, Wirtschaftsgeschichte, Philosophie/Psychologie. Dissertation: Die Studentenpublizistik des Jahres 1848. Journalistische Tätigkeiten